Zahlreiche Unternehmen bewerben sich um Anerkennung als strategische Projekte.

Die Europäische Union will die Versorgung mit Rohstoffen stärker in die eigene Hand nehmen. Dafür wurde im Frühjahr der Critical Raw Materials Act (CRMA) in Kraft gesetzt. Dieser sieht Quoten unter anderem für Abbau und Weiterverarbeitung einer ganzen Reihe von Ressourcen vor, die „für die Wirtschaft der Union und das Funktionieren des Binnenmarkts unerlässlich“ sind, so die Formulierung der Gesetzgeber. Vorhaben, die zum Erreichen der von ihnen formulierten Ziele beitragen, können künftig von vereinfachten Genehmigungsverfahren und Unterstützung beim Zugang zu Finanzmitteln profitieren. Fehlendes Kapital und Bürokratie werden immer wieder als zentrale Herausforderungen für die Branche bezeichnet.

Bewerbungen auch von außerhalb der EU

Die erste Runde für Anträge zur Anerkennung als „strategische Projekte“ im Rahmen des CRMA endete am vergangenen Donnerstag. Wie die EU-Kommission nun mitteilt, sind 170 solcher Anträge zum Stichtag eingegangen.

Der Großteil der Projekte, die von Lithium bis zu Seltenen Erden reichen, sei auf die Rohstoffgewinnung (77) fokussiert, der Rest entfalle auf Weiterverarbeitung (58) und Recycling (30) sowie Substitution bestimmter Materialien (5). Die Unterlagen würden nun geprüft und bewertet. Welche Unternehmen – 49 stammen nicht aus der EU – sich für die aktuelle Runde beworben haben, wurde nicht mitgeteilt. Nach eigener Aussage gehören dazu aber Leading Edge Materials, Eigentümer des Seltenerdprojekts Norra Kärr in Schweden, und der staatliche schwedische Bergbaukonzern LKAB. Dieser will im Norden des Landes das Seltenerdvorkommen Per Geijer entwickeln.

Eine erste Liste strategischer Projekte soll noch Ende des Jahres vorgelegt werden. Der Stichtag für die nächste Bewerbungsrunde ist für das erste Quartal 2025 vorgesehen.