Um Importabhängigkeiten abzubauen, rücken neben den eigenen Bodenschätzen auch ausländische Vorkommen in den Blick.

Als aufstrebende Wirtschaftsmacht im Indopazifik und mittlerweile bevölkerungsreichstes Land der Welt positioniert Indien sich zunehmend im Rohstoffsektor. Neben dem Abbau eigener Bodenschätze, um die Importabhängigkeit zu reduzieren, sind auch längst ausländische Vorkommen in den Blick gerückt. Aktuell führe Indien entsprechende Gespräche mit Ländern in Afrika und Lateinamerika, zitierte unter anderem die Economic Times Veena Kumari Dermal, Staatssekretärin im Bergbauministerium. Indische Unternehmen sollen ihr zufolge bei Investitionen in Übersee unterstützt werde, der staatliche Bergbaukonzern KABIL etwa plane die Exploration von Lithium in Argentinien. Bislang ist vor allem China in den Ländern des sogenannten Globalen Südens aktiv, investiert in die lokale Infrastruktur und sichert sich im Gegenzug den Zugriff auf Rohstoffe für zahlreiche Technologien.

Indien verhandle auch mit Australien, mit dem bereits ein vorläufiges Freihandelsabkommen unterzeichnet wurde, über eine verstärkte Zusammenarbeit im Mineraliensektor, sagte der indische Handelsminister Sunil Barthwal am Montag. Mit seinen enormen Ressourcen und seiner bedeutenden Bergbauindustrie arbeitet Australien daran, sich als alternativer Rohstofflieferant zu China zu etablieren.

Sowohl Dermal als auch Barthwal sprachen auf der India Energy Storage Week in Neu Delhi, einer Konferenz zum Thema Elektrifizierung von Fahrzeugen.

Erst vor zwei Wochen hat Indien bereits mit den USA ein Abkommen geschlossen, in dem neben strategischen Technologien wie Halbleitern auch Rohstoffe eine prominente Rolle spielen. So sind etwa gemeinsame Investitionen in ein Lithiumprojekt in Südamerika und ein Seltenerdvorkommen in Afrika geplant.

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