Das Unternehmen ist auch Eigentümer eines Lithiumbergwerks im österreichischen Wolfsberg.

Critical Metals Corp. will eine Mehrheitsbeteiligung am Tanbreez-Seltenerdprojekt in Grönland erwerben und hat eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Das mit 211 Millionen Dollar bewertete Geschäft soll 92,5 Prozent der Anteile einbringen, heißt es in der Pressemitteilung des in den USA börsennotierten Unternehmens. Tanbreez befindet sich im Süden Grönlands, in der Nähe von Flug- und Schiffshäfen, was den Transport von Rohstoffen zu Verarbeitungsanlagen in Europa oder Nordamerika vereinfache, schreibt Critical Metals.

Der vorherige Eigentümer, Tanbreez Mining, hat 2020 eine Abbaugenehmigung erworben und letztes Jahr den Start der Produktion für 2024 angekündigt (wir berichteten). Tanbreez Mining schätzt, dass die Lagerstätte 19 Millionen Tonnen Seltene Erden enthält, davon 30 Prozent begehrte schwere Seltene Erden wie Dysprosium oder Terbium. China dominiert derzeit die Produktion dieser seltener vorkommenden Untergruppe, die beispielsweise in Dauermagneten verwendet wird.

Darüber hinaus soll das Projekt nach Angaben von Critical Metals nur in geringem Maße schädliche Nebenprodukte enthalten, wie sie in einigen Seltenerdlagerstätten zu finden sind, etwa die radioaktiven Elemente Uran oder Thorium. Einem anderen Bergbauunternehmen, Energy Transition Minerals, ist es bisher nicht gelungen, von Grönlands Regierung eine Bergbaulizenz für das dortige Kvanefjeld-Projekt zu erhalten, weil die Lagerstätte eine hohe Konzentration an Uran enthält (wir berichteten).

Wichtig für westliche Staaten – aber Schätzungen könnten revidiert werden

Aufgrund der geschätzten Ressourcen, des Anteils an schweren Seltenen Erden und der geringen Konzentration radioaktiver Nebenprodukte hat Tanbreez die Aufmerksamkeit westlicher Staaten auf sich gezogen, die ihre Lieferketten diversifizieren wollen. Critical Metals betonte jedoch, dass sich die Schätzungen durch zusätzliche Tests und Explorationsarbeiten künftig noch ändern könnten.

Critical Metals wurde im Februar durch die Fusion von Sizzle Acquisition Corp. und European Lithium gegründet. Anschließend wurde das Unternehmen an der NASDAQ notiert. Neben Tanbreez besitzt es auch das Wolfsberg-Lithiumprojekt im Süden Österreichs, nach Angaben des Unternehmens die einzige vollständig genehmigte Mine in Europa für Lithium in Batteriequalität. Die Produktion soll 2025 starten, der erste Kunde wird der deutsche Automobilhersteller BMW sein.

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