Forschungszentrum an der Universität Birmingham soll Übergang zu Kreislaufwirtschaft unterstützen und den Einsatz kritischer Materialien effizienter machen.
Das Vereinigte Königreich will die industrielle Produktion mit Hilfe von Robotern, intelligenter Automatisierung und künstlicher Intelligenz nachhaltiger und zirkulärer gestalten. Dafür wird ein Forschungszentrum an der Universität Birmingham eingerichtet und über die nächsten sieben Jahre mit insgesamt umgerechnet fast 40 Millionen Euro unterstützt. Knapp 13 Millionen stammen dabei aus staatlicher Förderung, der Rest wird von Partnern aus der Forschung sowie öffentlicher Verwaltung zur Verfügung gestellt.
Das Projekt zielt darauf ab, kritische Ressourcen wie Seltene Erden effizienter einzusetzen und sogenannte Re-X-Fertigungsprozesse wie Wiederverwendung, Reparatur, Wiederaufbereitung und Recycling zu verbessern. Diese seien derzeit wesentlich arbeitsintensiver als die herkömmliche Fertigung, viele Materialien landen daher auf Deponien oder werden anderweitig entsorgt, statt einer neuen Nutzung zugeführt zu werden, heißt es in der Pressemitteilung. Bereits durch kostengünstige oder sogar -neutrale Optimierungen in diesem Bereich könnten Unternehmen jedoch bis zu rund 27 Milliarden Euro pro Jahr einsparen.
Während sich die Umweltauswirkungen des weltweiten Verbrauchs von Werkstoffen in den nächsten vierzig Jahren verdoppeln würden, steige das jährliche Abfallaufkommen bis 2050 voraussichtlich um 70 Prozent. Nötig seien „radikale neue Ansätze in der Fertigung“, es brauche eine Abkehr von der Herstellung neuer Produkte und deren Entsorgung am „Lebensende“, sagte Professor Samia Nefti-Meziani, Direktorin des leitenden Birmingham Robotics Institute. Das Forschungsteam wird sich zunächst auf einige wenige Bereiche wie Energie, medizinische Geräte und elektrische Antriebe konzentrieren.
Angesichts der wachsenden Nachfrage nach kritischen Materialien arbeitet das Vereinigte Königreich arbeitet derzeit verstärkt am Ausbau der Kreislaufwirtschaft insbesondere mit Fokus auf Seltene Erden. Auch die Universität Birmingham ist bereits in diese Bestrebungen involviert.
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