Analyse von BloombergNEF plädiert für mehr Investitionen in kohlenstoffarme Energien. Auch Landnutzung etwa zur Rohstoffgewinnung sei eine Herausforderung.
Zahlreiche Staaten weltweit haben sich im Pariser Klimaschutzabkommen dazu verpflichtet, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen und die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Noch sei dieses Ziel nicht verloren, doch jetzt müssten entschiedene Maßnahmen ergriffen werden, heißt es in einer neuen Analyse von BloombergNEF (BNEF).
Der Report zeigt auf, welche Fortschritte schon erreicht wurden, etwa bei der Beschleunigung der Energiewende. Trotz dieser Dynamik seien die Emissionen noch zu hoch, eine Senkung dringend erforderlich. Den größten Beitrag könne hier nach Ansicht von BNEF eine grünere Stromerzeugung leisten: Um auf den Netto-Null-Pfad zu gelangen, müsste die Kapazität der Erneuerbaren Energien bis Ende des Jahrzehnts verdreifacht werden. So bliebe mehr Zeit, um andere, schwerer umzustellende Bereiche wie die Stahlerzeugung und die Luftfahrt in Angriff zu nehmen, wo kostengünstige kohlenstoffarme Lösungen noch nicht ausgereift sind.
Mehr Investitionen nötig – auch Flächenbedarf wächst
Eine schnellere Energiewende brauche jedoch auch mehr Ausgaben. Für jeden Dollar, der in fossile Brennstoffe fließt, müssten bis 2030 durchschnittlich drei Dollar in kohlenstoffarme Energien investiert werden, so die Berechnungen von BNEF. Eine vollständige Dekarbonisierung des globales Energiesystems bis 2050 könnte mit 215 Billionen Dollar zu Buche schlagen – ein enormer Beitrag, allerdings nur um 19 Prozent höher als in einem Szenario, das die Ziele des Pariser Abkommens verfehlt.
Zu den weiteren Herausforderungen, die bewältigt werden müssten, gehört BNEF zufolge die Landnutzung, da auch der Bedarf für andere Sektoren wie Nahrungserzeugung und Erhaltung der biologischen Vielfalt wachse. Onshore-Wind- und Solarprojekte etwa hätten einen viel größeren Flächenbedarf als die zu ersetzenden fossilen Technologien. Hinzu kommen die Bergwerke, um die für Netto-Null nötigen Rohstoffe zu liefern – dafür sei bis 2041 eine Fläche größer als Uruguay notwendig. Bis 2050 würde der Flächenbedarf für kritische Mineralien jedoch leicht abnehmen.
Lesen Sie mehr: Mehr Investitionen in klimafreundliche Technologien, um die weltweiten Treibhausgasemissionen zu senken – diese Forderung reiht sich in die Fazits zahlreicher anderer Reports, etwa von der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien. An Kapital fehlt es unterdessen besonders im Bergbausektor, dessen Rolle für die Energiewende oft unterschätzt wird.
Photo: iStock/Airubon